Samstag, 8. November 2014

Novembermelodie

Mit angezogenen Beinen saß ich auf dem harten Stuhl im Garten, ich hatte vergessen mir eine Unterlage raus zu nehmen. Kaum eine Wolke war am Himmel zu sehen und es war warm für November.
Ich blickte in das Buch, das ich lesen wollte, doch die Melodie weit entfernt in der Stadt unter mir lenkte mich ab.
Da war ein Lied, ganz leise und sanft wie eine Spieluhr zwischen dem Rauschen der Autos und klirrenden Baustellengeräuschen. Irgendwo mähte jemand seinen Rasen, ein Hund bellte, die letzten bunten Blätter fielen von den Bäumen ab und ein Flugzeug flog weit weit über mir.
Und dazwischen war die Melodie.
Meine Hand berührte die weiche Seite des Buches. Ein Teil von mir wollte wissen, woher diese Musik kam, ein anderer wollte hier sitzen bleiben und zuhören.
Denn alles war so friedlich.
Ich fragte mich, welche Geschichten in diesem Moment in der Stadt erlebt wurden. War es dort auch so still wie hier oben? Ahnten die Menschen, wie schön die Stadt klingt, wenn man nicht aktiv an ihrem Leben Teil nimmt?
Es war früher Nachmittag, aber die Sonne stand ungewohnt tief und tauchte alles in ein warmes Licht.
Ich war müde und die Melodie wunderschön.
Ich wünschte, es wäre öfter so...

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